Begleiten Sie uns auf einen interessanten Tagesausflug in die Messestadt„Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein klein Paris und bildet seine Leute“, so ließ es Johann Wolfgang von Goethe im „Faust“ mitteilen – sein Studentenleben in Leipzig, etwa in Auerbachs Keller, in dem wir mit Ihnen zum Mittagessen einkehren wollen.
Lernen Sie interessante Handelshöfe und Passagen der Messestadt kennen und begegnen Sie neben Faust und Mephisto auch
dem großen Thomaskantor Johann Sebastian
Bach und der Geschichte der Montags-
demonstrationen rund um die Nikolaikirche.
Nach einem Rundgang durch die Altstadt mit Ihren beeindruckenden Fassaden, bleibt noch genug Zeit für eine kleine Einkaufstour durch die Mädler-Passagen. Oder vielleicht entspannen Sie doch lieber bei Kaffee und Kuchen im „Coffe-Baum“, dem ältesten Kaffeehaus Deutschlands?
„Gärtner, Dichter, Maler, Philosophen – geht nach Wörlitz!“ So riet der Fürst von Ligne, selber als Gartengestalter tätig, zu einem Besuch der prominentesten Anlage des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches. Und Goethe schrieb: „Hier ists ietzt unendlich schön. Mich hats gestern Abend wie wir durch die
Seen Canäle und Wäldgen schlichen sehr
gerührt wie die Götter dem Fürsten erlaubt
haben einen Traum um sich herum zu schaffen.“
Wörlitzer See
Der genannte Fürst, Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817), ließ in Wörlitz den ersten großen Landschaftsgarten auf dem europäischen Festland anlegen. Seinem alle Lebensbereiche umfassenden Reformwerk der Aufklärung kann man in Wörlitz ebenso nachspüren wie den Versuchen, es über die Jahrhunderte zu erhalten – und zuweilen auch dem Scheitern
dieses Mühens.
Felseninsel mit Vulkan
Doch gerade das Juwel des Gartenreiches, Wörlitz, hat die Zeitläufte erstaunlich gut überstanden. Hier kann man getrost (noch einmal) Goethe nachfühlen: „Es ist wenn man so durchzieht, wie ein Mährgen, das einem vorgetragen wird und hat ganz den Charackter der Elisischen Felder; in der sachtesten Mannigfaltigkeit fließt eins in das andre, keine Höhe zieht das Aug und dasVerlangen auf einen einzigen Punkt; man streicht herum ohne zu fragen wo man ausgegangen ist und hinkommt.“
Das können Sie während eines reichen Tages in Wörlitz auch während unseres Tagesausflugs tun. Auf Sie warten unter anderem das Gotische Haus und die Kirche, sie erzählen von Anhalt-Dessau als der Keimzelle Deutscher Neugotik. Das Schloß mit seiner historischen Einrichtung, davor derSichtfächer: beim Spazierengehen werden Sie weitere Sichtachsen entdecken.
Villa Hammilton
Begegnen Sie dem Wirken Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs, dem Berater, Anreger und Freund des Fürsten. Nehmen Sie sich Zeit für Schochs Garten, den Sonnenkanal, den Venustempel, die berühmte Felseninsel mit ihrem Vulkan und der Villa Hamilton und viele weitere liebenswerte Teile dieser wundervollen Anlagen. Eine Führung wird Ihnen Übersicht geben, mit einer Gondelfahrt
über den Wörlitzer See und den Wolfskanal bekommen Sie eine neue Sicht und können anschließend im Sinne Goethes „herumstreichen“.
Zum genießerischen Entdecken nehmen wir uns einen Tag Zeit, für Mittagessen und Kaffeetrinken ist gesorgt. Am Abend können Sie in Wittenberg Ihren wahrscheinlich müden Beine ganz nach Bedarf Gutes tun.
Das Ländchen Glien im Nordwesten Berlins hat ein Herz aus Bäumen: Den Krämer Forst. Außen liegen kleine Dörfer mit hübschen Gasthöfen, das Märkische Freizeit- und Ausstellungszentrum und am Hang zum Haveltal beste Tonlagen. Aus diesem Material formte die bekannteste ostdeutsche Keramikerin Hedwig Bollhagen ihre Entwürfe. Unterwegs passieren wir Oranienburg mit seinem Schloß und besichtigen
die Ofenstadt Velten und Kremmens historisches
Scheunenviertel.
Nördlich des Urstromtals der Spree erhebt sich die großteils bewaldete Hochfläche des Barnim. Tor zum Barnim ist die von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgebene Hussitenstadt Bernau, deren Kern allerdings in bemerkenswerter Weise umgestaltet wurde. Zu Bernau gehört die ehemalige DDR-Bonzensiedlung Wandlitz, das dreiteilige Wandlitz allerdings liegt am gleichnamigen See.
Mit dem Liepnitzsee passieren wir noch eines der schönsten märkischen Gewässer. Und gegebenfalls statten wir bei dieser Tour auch Strausberg einen kurzen Besuch ab.
Durch Schwielow-, Templiner und Großen Zernsee strömt die Havel gemächlich im sanft geschwungenen Hügelland südlich Potsdams. Hier wohnte Einstein, hier schossen die von Kähnes mit märkischem Eigensinn, hier liegt der Obstgarten von Berlin, hier buk man aber auch den Stoff, aus dem Berlin gebaut wurde. Besuchen Sie mit uns die Inselstadt Werder, das Schloß Petzowund das Fischerdorf Ferch.
Es wird Sie nicht überraschen: Nicht alle Potsdamer wohnen in Schlössern. Die meisten wohnen in Plattenbauten aus der DDR-Zeit. Ansichten des Großsiedlungs-Städtebaus Am Stern und in Drewitz führen zur Frage, wie die gegenwärtigen Planungen auf die Herausforderungen antworten. Gleich nebenan lädt das größte Neubaugebiet der Nachwendezeit auf dem Gebiet der früheren DDR zu Entdeckungen ein:
Das Kirchsteigfeld. Ein buntes Viertel mit Marktplatz und Kirchturm, der neuzeitliche Gegenentwurf zur „Platte“ und zum alten Dorfkern Drewitz. Ein ungewöhnliches Zusammentreffen: Drei Formen von Siedlungsbau auf engstem Raum.
Optionen:
-Essensbuchung im Kirchsteigfeld möglich
Eine Wanderung von Schloss Sanssouci bis zum Jungfernsee. Hier erwandern wir uns die Besonderheit Potsdams: Durch die Bundesgartenschau 2001 wurden die Parkanlagen der Hohenzollern miteinander verknüpft. Vom Ruinenberg zum Belvedere auf dem Pfingstberg geht es hinunter zum Neuen Garten mit Marmorpalais und Schloss Cecilienhof. Eine europaweit einzigartige Verbindung von Garten- und Baudenkmalen gilt es zu entdecken.
Eine Entdeckung der Stadtgeschichte der ehemaligen Hohenzollern-Residenz führt von den slawischen Ursprüngen zu den Zukunftsplänen, die immer der Geschichte verwoben sind. Die eigentliche Altstadt von Potsdam wurde 1945 weitgehend zerstört.
Dennoch gibt es eine bemerkenswerte zweite Altstadt: Die barocken Stadterweiterungen des 18. Jahrhunderts haben fast unbeschadet Krieg und DDR-Planungen überlebt. Diskussionen um den Wiederaufbau von Schloss und Garnisonkirche führen wieder zur preußischen Geschichte und ihrem Verständnis in der Gegenwart.
Allein zwischen 1900 und 1910 wuchs Berlins Bevölkerung um über eine Million Menschen. Es entstanden Arbeiterbezirke wie Prenzlauer Berg oder Kreuzberg. Hier wohnten über 60.000 Menschen auf dem Quadratkilometer: Die am dichtesten besiedelte Gegend Europas. Hier entstanden aber auch Bahnhofsmission und Arbeiterwohlfahrt. Wer versuchte, Not zu lindern – und wem war sie egal?
Auch heute ist die Stadt einer der sozialen Brennpunkte des Landes. Nach der Vereinigung wurden viele Menschen in Ost
und West in die Arbeitslosigkeit entlassen.
Wie vor hundert Jahren suchen viele Zuwanderer ihr Glück in der großen Stadt und stranden. Tausende von Obdachlosen gehören zum Stadtbild. Wie reagiert Berlin auf die Herausforderungen? Wie schlugen sich die kleinen Leute im Kaiserreich durch, wo sind heute die Konfliktfelder? In mancher Hinsicht muss hier ausprobiert werden, was woanders noch zum Thema wird.
Als das Grips-Theater mit seinem Erfolgsmusical „Linie 1“ startete, war die ursprüngliche Endstation der Strecke noch durch die Mauer abgeschnitten. Seitdem hat sich manches verbessert – und anderes verschlechtert. Am Bülowbogen praktizierte Fernsehdoktor Brockmann: Sind die Menschen hier wirklich so wie in der Serie? An der Wiege der Sozialdemokratie und der Arbeiterwohlfahrt rund um das Hallesche Tor ragt sozialer Wohnungsbau gen Himmel. Waren die Modelle der 60er Jahre erfolgreich? Das Kottbusser Tor in Kreuzberg ist Zentrum des sozial schwierigsten Stadtteils von Berlin. Welche Probleme unterscheiden diese Gegend von der rund um die Endstation der Linie 1, Warschauer Straße in Friedrichshain? Hier stand der größte Glühlampenhersteller des Ostblocks – was passiert auf dem Gelände nun, was machen die Beschäftigten? Entlang der Hochbahnstrecke warten Einblicke in die weniger glanzvollen Seiten der Stadt – man spricht wenig drüber, doch das wird sich ändern. Wir fahren schon mal vor.